Montag, 1. September 2008

Redaktion beendet die Urlaubszeit!

Hi Leute,

da die Radaktion im Urlaub war, die Fotographen im "Kriesengebiet" ihr Leben auf's Spiel gesetzt haben und die Drucker gestreikt haben, mußte auch dieser Blog mal etwas ruhen...aber nun, die Buchstaben werden wieder tanzen und "aktionreiche" Bilder werden wieder geschossen! Es ist einiges geschehen und nach und nach wird hier einiges zu lesen sein, also bleibt am "Turnschuh" und schaut immer mal rein.

Zum Start mal ein schöner Bericht von Sebastian Werth, der beim Ironman 70.3 Wiesbaden teilgenommen hat. Endlich mal einer der etwas schreibt...KLASSE, weiter so....ich bin begeistert!


Ironman 70.3 Germany Wiesbaden

Hallo liebe Vereinskollegen und Triathlonfreunde,
nach nun fast einem Jahr in der Triathlonszene wollte ich mich nun auch an etwas Größeres heranwagen und entschied mich im Februar für den Half-Ironman am 10. August in Wiesbaden. Nach etlichen Trainingsstunden, wie auch Trainingskilometern auf dem Rad ging es dann nun am Freitagmorgen los. Kaum im Hotel in Wiesbaden angekommen, war das Rad auch schon zusammengebaut und fertig für eine kleine Ausfahrt zur 2. Wechselzone und zum Schirsteiner Hafen, wo es dann am Sonntag richtig zur Sache gehen sollte.


Nach Abholung der Startunterlagen und einem leichten Hungergefühl freute ich mich schon auf die bevorstehende Pasterparty und die Interviews mit den „Stars“ der Szene. Dass ich später letztendlich am Tisch mit Faris Al Sultan, Ina Reinders, Wenke Kujala, sowie Andrea Brede und der späteren Siegerin Virginia Berasategui saß, war nicht nur reiner Zufall, sondern für mich ein ganz besonderes Ereignis, was viel positives zu diesem Wochenende beigetragen hat. Nicht nur beim Smalltalk mit dem Hawaiisieger von 2005, den Interviews, sondern auch in der Wettkampfbesprechung am Samstagmorgen war herauszuhören, dass die Radstrecke von Wiesbaden mit ihren 1500 Höhenmetern auf 90 Km zu der schwersten Ironman-Radstrecke auf der Welt gehört. Nach weiteren Infos, wie dass Abfahrten erfolgen, wo Geschwindigkeiten von bis zu 100 km/h erreicht werden, fing ich langsam an ein wenig Respekt vor der Strecke zu bekommen, aber das sollte mich nicht einschüchtern… oder?


Am Nachmittag dann schnell das Rad mit dem organisierten Busshuttle zum Hafen gebracht, eingecheckt und erste kleine Vorbereitungen für den nächsten Tag getroffen. Zuhause dann angekommen noch einmal die Kohlehydratespeicher aufgefüllt, einen lockeren Lauf absolviert und dann ging es ab ins Bett.


Sonntag, 4.15 Uhr, Wiesbaden… DER WECKER!!!


Nach einem kleinen Frühstück ging es dann kurz vor 6 Uhr zum Hafen, wo ich begann mein Rad, wie auch mich selbst auf den Wettkampf vorzubereiten.


Das Rennen:


Um 8.00 Uhr war es dann soweit. Nach dem Startschuss der Profis nun dann der Aufruf für die Startgruppe M18 – M24. Nach kurzem Sammeln in der Startbox folgte ein kurzes Einschwimmen bis zur 100m entfernten Startlinie, wo man auf den Startschuss wartete. Nach einer, für mich mittelmäßigen Schwimmzeit von 38.09,2 min begab ich mich innerhalb von 2.09,9 min zu meinem Rad und auf die Radstrecke. Schnell zeigte sich, wovor auf der Wettkampfbesprechung und in unzähligen Erfahrungsberichten im Internet gewarnt wurde. Ein Anstieg jagte die nächste Abfahrt. Da es zwischenzeitlich ein wenig geregnet hatte, waren die Abfahrten ein echtes Abenteuer, was mir dann auch bei Abfahrt 3 zum Verhängnis wurde. Beim Einfahren in einer Serpentine hielt ich mich weit links, da ich jemanden vor mir noch gesehen hatte. Leider hielt sich kurz nach der Ausfahrt ein Motorrad mit einem darauf befinden Referee auf, dem ich wohl oder übel ausweichen musste (das ganze ca. bei 65 – 70 km/h). Ich konnte mich zwischen Leitplanke, Motorrad + Kampfrichter, der Athletin vor mir oder ganz rechts dem Felsen neben mir entscheiden. Ich wählte den Felsen, wobei ich das Glück hatte, eine Spalte erwischt zu haben, die gut bewachsen war. Nach einem Sturz ins Gebüsch verlor ich kurzzeitig das Bewusstsein sowie die Orientierung, was mich aber nicht davon abhielt den Kampf gegen die Zeit wieder aufzugeben. Nach Kontrolle durch den Unparteiischen der Laufräder und des Rahmens durfte ich das Rennen fortsetzen. Mit ersten Orientierungsproblemen sammelte ich mich schnell wieder und konzentrierte mich auf das Wesentliche, was ich mir vorgenommen hatte. UNTER 6 STUNDEN, ALLES ANDERE IST EGAL!!!!


Nach weiteren Steigerungen bis zu 10% folgte dann nun die berühmt berüchtigte Abfahrt nach Wiesbaden rein. Nach Spitzengeschwindigkeiten von 93 km/h, die ich erreichte, wusste man dann auch, warum die Zeitfahrmaschine Bremsen hat… nach 3:10 ließ ich das Rad links liegen und weiteren 40,1 Sekunden später war ich auf der Laufstrecke um die letzten 21.1 km des härtesten halben Tages des Jahres in Angriff zu nehmen. Die ersten 7 km absolvierte ich noch in 35,9 Minuten, die 2. Runde lief ich auch noch in 36,40 Minuten, wo ich anfing auf eine Laufzeit von 1:47:00 Stunden zu spekulieren, ich wurde jedoch eines besseren belehrt. Nach starken Magenkrämpfen und nun „leichten“ Hüftschmerzen vom Sturz, musste ich etwas kürzer treten und dir 3. Runde mit 40,1 Minuten abschließen, was letztendlich eine Laufzeit von 1:52.49,4 Stunden ergab. Überglücklich erreichte ich das Ziel mit einer nicht berauschenden, aber für meine Verhältnisse akzeptable Zeit von 5:43.48,3 Stunden.


Ich möchte an dieser Stelle noch meiner Ärztin und Trainerin Annette Wolfrom für die gesamte Betreuung, meinen Physiotherapeuten Paul, Sina, Sarah, Janina und Simone von Da Vinci PhysioMed, die es nach meiner Verletzung erst möglich gemacht haben, an diesem Wettkampf teilnehmen zu können und meiner Freundin für die Unterstützung danken.


Ich werde auf jeden Fall im nächsten Jahr, am 16. August nach Wiesbaden zurückkehren, um meine Zeit weit zu unterbieten. Es wäre schön, wenn sich der eine oder andere Friese finden würde, der auch Interesse an diesem Half-Ironman hat.


Fazit:


Alles in Allem ein wunderschöner Wettkampf, der bis ins kleinste Detail durchgeplant und organisiert ist. Eine berauschende Radstrecke, die einem alles abverlang, auf der sich zeigt, was man kann, oder nicht kann. Die Laufstrecke zieht sich durch den sehr gut besuchten Kurpark, was einem noch einmal die nötige Motivation gibt, um auch noch die letzten Meter zu schaffen um sich dann verdient auf dem roten Teppich feiern zu lassen.



Bis zum nächsten Mal,


Sebastian Werth

2 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Glückwunsch zu deiner Leistung, schöner Bericht und Respekt, dass du nach diesem üblen Sturz weiter gefahren bist! Mal sehen, vielleicht schaffe ich es ja nächstes Jahr dahin, dann machen wir einen Vereinsausflug... Erstmal Marathon, da gibt es dann endlich auch mal wieder einen Bericht von mir!

GHO Triathlon AG hat gesagt…

Ja, endlich mal einen Bericht von Sarah. Sonntag Abend muss der online sein. Optisch schlägt der Blog bei weitem die geplante Internetpräsenz der Friesen. Da wird noch etwas gebaut werden müssen, besonders in Sachen Bildmaterial...